Rubus silvaticus
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- Form: rundlich-stumpfkantig, niederliegend oder kriechend
- Behaarung: abstehend und büschelig behaart, ca. 5-10->20 Haare pro cm Seite
- Stieldrüsen: keine; reichlich sitzdrüsig
- Stacheln: zu 15-25 pro 5 cm, nur (3-)4-5 mm lang, aus flachgedrückter Basis dünn, geneigt, gerade oder etwas gekrümmt
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- Blättchenanzahl: handförmig 5-zählig, selten angedeutet fußförmig
- Behaarung: oberseits matt dunkelgrün, mit (0-)2-5(-20) Haaren pro cm2, unterseits grün, kaum fühlbar bis etwas weich behaart
- Endblättchen: kurz gestielt (24-30%), aus schmal abgerundetem bis keiligem, selten auch angedeutet herzförmigem Grunde schmal umgekehrt eiförmig, allmählich in eine schwach abgesetzte, 10-15 mm lange Spitze verschmälert, ungefaltet
- Serratur: etwas ungleichmäßig und schwach periodisch mit etwas längeren, fast geraden Hauptzähnen, 2-3(-3,5) mm tief, Zähne etwas aufgesetzt bespitzt, die meisten breiter als hoch
- Seitenblättchen: untere Blättchen (2-)3-4(-5) mm lang gestielt, am Grunde keilig
- Blattstiel: behaart, mit ca. 18-30 ± gekrümmten, nur ca. 2 mm langen Stacheln
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- Form: sehr schmal pyramidal
- Blätter: Blätter nahe oder weiter unterhalb der Spitze beginnend
- Achse: abstehend reichlich behaart, auf 5 cm mit ca. 9-15 dünnen, geneigten, geraden oder schwach gekrümmten, 3-4(-4,5) mm langen Stacheln
- Blütenstiele: ca. 8-15 mm lang, ziemlich dicht abstehend behaart, ausnahmsweise auch mit einer bis ca. 0,2 mm langen Stieldrüse; Stacheln zu (5-)7-15(-25), etwas ungleich, gerade oder schwach gekrümmt, bis 2(-2,5) mm lang
- Kelch: graugrünlich, meist unbewehrt, zurückgeschlagen
- Kronblätter: weiß (ausnahmsweise mit rosa Schimmer), eiförmig-elliptisch, meist 9-11 mm lang, an der Blüte löffelförmig und einen Krug bildend
- Staubblätter: etwas länger als die blassgrünen Griffel; Antheren alle oder in der Mehrzahl behaart, selten alle kahl
- Fruchtknoten: dicht (± zottig) behaart
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Kurzcharakteristik: R. silvaticus ist gut zu erkennen an den dichten, schwachen Stacheln des rundlichen, behaarten, stieldrüsenlosen Schösslings, den fast stets 5-zähligen Blättern mit schmalen, am Grunde abgerundeten oder fast keilförmigen Endblättchen, durch den schmalen zartstacheligen Blütenstand mit meist behaarten Antheren.
Ähnliche Taxa: R. arrhenii, R. siekensis, R. sprengelii
Ökologie und Soziologie: Thamno- und nemophile Art kalkfreier Böden im Lonicero-Rubenion silvatici auf potentiell natürlichen Standorten des Fago-Quercetum, auch übergreifend auf Fagetalia-Bereiche, vor allem auf das Fago-Quercetum milietosum.
Verbreitung: Weit verbreitete atlantische Art. In Schleswig-Holstein auf Altmoränen- und ärmeren Jungmoränenböden fast überall häufig, selten oder fehlend auf den sehr armen Böden der Sanderflächen und der nordfriesischen Geest, andererseits auch auf den reichen Jungmoränenstandorten; in Südwest-Mecklenburg verbreitet.
Durch West-Mecklenburg verläuft die absolute Ostgrenze des Areals.
In Niedersachsen im Tiefland fast allgemein verbreitet, im Hügelland zerstreut bis selten.
Text nach WEBER 1985, S. 112ff.