Form: hochbogig, kräftig, kantig und gefurcht, mit rot überlaufenen Kanten und noch stärker geröteten Stachelbasen, später gleichmäßiger (wein-)rot
Behaarung: kahl oder mit vereinzelten Büschelhärchen (0-2 pro cm Seite)
Stieldrüsen: ohne
Stacheln: zu 7-9 pro 5 cm, aus bis 9-10 mm verbreiteter Basis allmählich in eine teils schwach, teils stark rückwärts gekrümmte Spitze verschmälert, 6-8 mm lang
Blätter
Blättchenanzahl: fast handförmig bis deutlich fußförmig 5-zählig
Behaarung: ledrig, oberseits glänzend grün, kahl, unterseits graugrün bis (weiß-)grau filzhaarig, (fast) ohne längere Haare, sich daher fast wie unbehaart anfühlend
Endblättchen: extrem lang gestielt (60-80 %), die Spreite selten länger als 8 cm, aus stumpfkeiligem bis schmal abgerundetem, seltener auch gestutztem bis etwas ausgerandetem Grund zunächst (breit) elliptisch, später fast kreisrund mit aufgesetzter, nur 3-8(-12) mm langer Spitze; lebend zwischen den Seitennerven aufgewölbt
Serratur: fein und ziemlich gleichmäßig, bis 1,5-2 mm tief
Seitenblättchen: untere 4-12 mm lang gestielt
Blattstiel: wenig büschelig behaart, mit (17-)20-25(-30) außerordentlich breit zusammengedrückten, am oberen Ende gehäuften, fast hakig zurück gebogenen, 2,5-3 mm langen Stacheln
Blütenstand
Form: verlängert zylindrisch, besonders oben dichtblütig
Blätter: im oberen Teil blattlos
Achse: ± abstehend büschelhaarig und dazu sternflaumig, auf 5 cm mit 7-12 unterhalb ihrer Mitte auffallend breit zusammengedrückten, stark, zum Teil hakig gekrümmten, bis 6 mm langen Stacheln
Blütenstiele: 8-15 mm lang, abstehend behaart, darunter filzig, mit 10-18 ungleichen, gelben oder rotfüßigen, ziemlich breiten, gekrümmten, bis (1,5-)2-2,5(-3) mm langen Stacheln
Kelch: graufilzig, ± bestachelt, zurückgeschlagen
Kronblätter: weiß, breit elliptisch bis rundlich, 7-10 mm lang
Staubblätter: länger als die gelbgrünlichen, am Grunde oft etwas rötlichen Griffel; Antheren kahl
Fruchtknoten: an der Spitze behaart
Kurzcharakteristik: Die Art ist sofort an den sehr lang gestielten, kurzspitzigen Blättchen und der reichlichen Bewehrung mit krummen, dickfüßigen Stacheln zu erkennen.
Ähnliche Taxa: R. porphyracanthos, R. lindebergii, R. cardiophyllus, R. maassii
Ökologie und Soziologie: Schwach thamnophile Sippe offenbar etwas nährstoffreicher Böden. Vorwiegend beobachtet in Pruno-Rubion radulae-Gebüschen auf potentiell natürlichen Fagetalia-Standorten.
Verbreitung: Regionalsippe im nordöstlichen und mittleren Westfalen und östlich des Portagebiets in Niedersachsen bis nach Stadthagen. Außerdem im Bergischen Land in Waldbröl.
aus: H. E. Weber, Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, Heft 3, S. 169-172, Münster 1985