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Rubus leptothyrsos



    Schössling
  • Form: kantig mit flachen oder etwas vertieften, im Spätsommer zunehmend gewölbten Flächen
  • Behaarung: 15->50 Haaren pro cm Seite, stark und vorwiegend büschelig behaart
  • Stieldrüsen: keine
  • Stacheln: 8-30 pro 5 cm, ca. 6-8 mm lang, aus breiter Basis schlank rückwärts geneigt, gerade oder etwas sichelig, seltener waagerecht abstehend
    Blätter
  • Blättchenanzahl: schwach fußförmig oder handförmig 5-zählig
  • Behaarung: oberseits matt (dunkel)grün, mit ca. (5-)10->20 Haare pro cm2, unterseits (graulich-)grün, deutlich fühlbar, gelegentlich etwas schimmernd und weich behaart, seltener etwas graufilzig
  • Endblättchen: lang gestielt (35-45%), aus herzförmigem Grund breit umgekehrt eiförmig, zuletzt oft rundlich, mit abgesetzter, ziemlich kurzer Spitze
  • Serratur: mit spitzigen Zähnchen scharf, eng und ziemlich tief, mit geraden Hauptzähnen, Blattrand lang bewimpert
  • Seitenblättchen: untere 3-7 mm lang gestielt; Ansatzpunkt der Blättchenstiele oberseits dicht graufilzig-zottig
  • Blattstiel: dichthaarig, mit meist 10->15 kräftigen sicheligen Stacheln
    Blütenstand
  • Form: schmal pyramidal, im unteren Teil lockerblütig, zur Spitze hin sehr schmal und dichtblütig
  • Blätter: in der Spitze blattlos
  • Achse: abstehend dicht kurzzottig, darunter filzig mit vielen Sitzdrüsen; Stacheln schlank, zu ca. 6-10 pro 5 cm, gerade oder leicht gekrümmt, 5-6 mm lang
  • Blütenstiele: in der Mehrzahl nur 0,5-1 cm lang, graufilzig und abstehend dichthaarig, nicht selten mit 1-2(-5) kurzen Stieldrüsen; Stacheln zu ca. 3-10, nadelig, gelblich, ungleich groß, gerade oder fast gerade, 2-4 mm lang
  • Kelch: graugrün, filzig und zottig, mit einzelnen gelben Nadelstacheln, zuletzt abstehend oder locker zurückgeschlagen
  • Kronblätter: weiß oder häufiger hellrosa, undeutlich eiförmig, ca. 9-12 mm lang
  • Staubblätter: viel länger als die blassgrünen Griffel; Antheren dichthaarig
  • Fruchtknoten: kahl (oder fast kahl)


Kurzcharakteristik: Charakteristisch bei R. leptothyrsos sind die eigentümliche Endblättchenform, der dicht behaarte, tief dunkelweinrote Schössling, die dichte Antherenbehaarung sowie der schmale, filzige und gleichzeitig (fast) stieldrüsenlose Blütenstand mit unterseits grünen Blättern.


Ähnliche Taxa: R. correctispinosus, R. insulariopsis, R. langei, R. macrophyllus, R. macrothyrsus, R. nemoralis, R. phyllothyrsus, R. pyramidalis, R. schlechtendaliiformis


Ökologie und Soziologie: Auf nicht zu nährstoffarmen, humosen, doch kalkfreien Böden in luftfeuchter und wintermilder Klimalage an Waldrändern, in Gebüschen und in Heckenwegen. In SH nur in den klimafeuchtesten Landesteilen. Hier Kennart der R. langei-R. sciocharis-Knicks im Bereich bodensaurer Querco-Carpineten und Fageten, darüber hinaus nicht selten auch in R. radula-Rosa tomentosa-Knicks.


Verbreitung: Weitverbreitete subatlantische Sippe. In Schleswig-Holstein vor allem in den nördlichen Endmoränengebieten sehr verbreitet, streckenweise häufig. In Mecklenburg-Vorpommern nur ein Fundort bei Rostock. Im niedersächsischen Tiefland zerstreut bis häufig, nach Süden zu seltener werdend.



Text nach WEBER 1973, S. 163ff.



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