pdf-Datei     Verbreitungskarten

Rubus grandiflorus



    Schössling
  • Form: kräftig, rundlich
  • Behaarung: spärlich bis zahlreicher (ca. (0-)5-20 Haare pro cm Seite); mit teils feinen büscheligen, teils längeren, auf die Stacheln übergehenden Haaren besetzt
  • Stieldrüsen: zahlreiche Drüsenborsten und feinere Stieldrüsen
  • Stacheln: ungleich in allen Größenordnungen; größere Stacheln zu ca. 10->20 pro 5 cm, schwer von den übrigen abzugrenzen, 4-6(-7) mm lang, etwas geneigt, gerade oder schwach gekrümmt; kleinere Stacheln in zartere, bis ca. 3 mm lange Drüsenstachelchen und noch feinere Drüsenborsten übergehend
    Blätter
  • Blättchenanzahl: (3-)fußförmig 5-zählig
  • Behaarung: oberseits mit (5-)10-30(-50) Haaren pro cm2, unterseits graufilzig
  • Endblättchen: lang gestielt (ca. 33-46%), aus breitem gestutztem, selten leicht ausgerandetem oder abgerundetem Grund breit (schwach) eiförmig, elliptisch bis kreisrund mit nur ca. 5 mm langer, deutlich abgesetzter Spitze
  • Serratur: ± gleichmäßig, äußerst eng mit ca. 8-10 Zähnen pro cm
  • Seitenblättchen: 0(-1) mm lang gestielt, ohne oder mit nur 1-2 mm langer Spitze
  • Blattstiel: meist oberseits nur an der Basis rinnig, viel - meist ca. 2mal - länger als die unteren Seitenblättchen, mäßig flaumig-wirrhaarig, mit ca. 17-25(-30) ca. 2-3,5(-4) mm langen, schlanken, leicht gekrümmten Stacheln, daneben mit kleineren, teils Drüsen tragenden Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen
    Blütenstand
  • Form: regelmäßig pyramidal mit aufstrebenden, gedrängtblütigen Ästen
  • Blätter: oben blattlos
  • Achse: kräftig, mäßig dicht mit feinen Büschelhaaren und dazu mit längerer Behaarung; Stacheln zahlreich, in allen Größenordnungen, bis ca. 4-5 mm lang, etwas geneigt und gerade oder leicht gekrümmt; dazu Stieldrüsen und Drüsenstacheln
  • Blütenstiele: kaum 1 cm lang, dicht ± angedrückt büschelhaarig-filzig, mit zahlreichen (> 50) blassen oder rötlichen Stieldrüsen; Stacheln zu ca. 5-12, gelblich, kräftig, bis ca. 3 mm lang, schwach gekrümmt bis fast gerade
  • Kelch: graugrünlich, reichdrüsig und zartstachelig, zuletzt ± abstehend
  • Kronblätter: rein weiß, oft sehr groß, mit deutlich abgesetztem Nagel
  • Staubblätter: viel länger als die grünlichweißen Griffel; Antheren kahl
  • Fruchtknoten: kahl; Sammelfrucht ± vollkommen entwickelt


Kurzcharakteristik: R. grandiflorus rechnet zu den ganz wenigen Arten, bei denen eine Zuordnung entweder zur Sect. Rubus oder zu den Coryfolii nur unsicher erfolgen kann: Die ungestielten unteren Seitenblättchen, die Form der Nebenblätter und der charakteristische Gesamteindruck sprechen für eine Bewertung als Corylifolii-Art. Der nur am Grunde rinnige Blattstiel, der regelmäßige Blütenstandsbau, die elliptischen Kronblätter und der anscheinend vollkommene Fruchtansatz liefern dagegen Argumente für eine Einordnung bei der Sect. Rubus.


Ähnliche Taxa: R. hebecarpus, R. firmus


Ökologie und Soziologie: Anscheinend thamnophile Art kalkärmerer Böden.


Verbreitung: Bislang nachgewiesen als Regionalart des unteren Rheinlandes vom Bergischen Land (Waldbröl) bis zur niederländischen Grenze bei Kleve sowie bis in den Raum Aachen und in die benachbarte niederländische Provinz Süd-Limburg. Auch in Belgien.



Text nach: H. E. Weber, Osnabrücker naturwiss. Mitt. 7, S.116-123, Osnabrück, Febr. 1980



zurück zur Startseite Rubus grandiflorus           zurück zur Startseite