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Rubus amisiensis



    Schössling
  • Form: hochbogig oder kletternd, ziemlich kräftig (Ø ca. 5-7 mm), stumpfkantig mit gewölbten, flachen oder etwas vertieften Seiten, matt, ± (dunkel-) weinrot mit deutlich intensiver gefärbten Stachelbasen
  • Behaarung: locker flaumig, ca. 5-25 Haare pro cm Seite
  • Stieldrüsen: keine
  • Stacheln: ca. 5-8 pro 5 cm, kantenständig, aus breitem Grund mäßig schlank, 6-9 mm lang., gerade, etwas geneigt, seltener alle schwach gekrümmt
    Blätter
  • Blättchenanzahl: handförmig 5-zählig
  • Behaarung: oberseits matt dunkelgrün, ca. 3-20 Haare pro cm2, unterseits graugrün- bis grauweiß-filzig und dazu von längeren Haaren weichhaarig
  • Endblättchen: mittellang bis lang gestielt (35-55 %), aus meist etwas herzförmigem, seltener abgerundetem oder gestutztem Grund umgekehrt eiförmig oder elliptisch, plötzlich in eine kurze, ca. 1 cm lange Spitze zusammengezogen, zuletzt oft breit abgerundet 5-eckig oder fast kreisrund; am Rande zur Basis hin schmal umgefalzt
  • Serratur: ziemlich gleichmäßig bis mäßig periodisch mit etwas längeren, kaum nach außen gebogenen Hauptzähnen
  • Seitenblättchen: untere ca. 3-7 mm lang gestielt, mit keilförmigem Grund
  • Blattstiel: kürzer oder länger als die unteren Seitenblättchen, mit meist ca. 15-20 sicheligen, breit aufsitzenden, 3-5 mm langen Stacheln
    Blütenstand
  • Form: breit, sperrig, mit fast waagerecht abstehenden Ästen
  • Blätter: im oberen Teil blattlos
  • Achse: reichlich mit ± abstehenden und büscheligen Haaren besetzt, nach obenzu mehr zottig-filzig; Stacheln 4-7 pro 5 cm, ca. 6-8 mm lang, mit bis 6 mm breitem Grund, gerade, geneigt, im oberen Teil der Achse mehr nadelig
  • Blütenstiele: ca. 1,5-2 cm lang, sitzdrüsig, dicht kurz filzhaarig und dazu mit längeren Haaren; Stacheln ca. 1-5, etwa (1-)3-4 mm lang, meist gerade
  • Kelch: grau-(grün-)filzig, unbewehrt oder mit 1-2 Stachelchen, zurückgeschlagen
  • Kronblätter: rosarot bis fast weiß, mit deutlich abgesetztem Nagel
  • Staubblätter: die blassgrünen Griffel deutlich überragend; Antheren etwas behaart oder kahl
  • Fruchtknoten: mit langen Haaren


Kurzcharakteristik: Schwankende Merkmale sind die Blütenfarbe und die Ausbildung des Filzes an den Blattunterseiten, an schattigen, feuchten Standorten oft kaum erkennbar, an trockenen, sonnigen Plätzen dagegen dicht weißgrau. Die Art ist drüsenlos und vor allem an ihrem unver-wechselbaren Blütenstand leicht kenntlich.


Ähnliche Taxa: Rubus macrophyllus, von dem sie sich vor allem durch die kurz bespitzten, stets stärker filzigen Blätter sowie durch den ganz anders gebauten Blütenstand unterscheidet.


Ökologie und Soziologie: Auf sandigen bis etwas anlehmigen Altmoränenböden, vor allem auf potentiell natürlichen Querco-Betuletum- und Fago-Quercetum-Standorten.


Verbreitung: Zerstreut im Emsland, häufiger in der Grafschaft Bentheim und in den nordöstlichen Nie-derlanden.



Text nach WEBER, Osnabrück 1977, S. 117-129



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